Jaja, sie können auch mal ganz anders, die Zwei, der Zander und der Thülen. Dachte ich doch zunächst, jetzt kommt es wieder Dicke und Fiesomat, sprich harter, zurückhaltender Beat meets überragend gute Bassline, die gnadenlos in Bewegung versetzt. Remember Dig your Own Rave auf Memo? Dachte ich doch falsch, da die Herren überraschend mit zwei weniger-Techno-ist-mehr-House Tracks aufwarten, die ihrem bisherigen Output auf Memo und Bpitch eher gar nicht entsprechen. Get Up baut auf rein perkussiven Loops auf, dem House-Klischée entsprechend mit Trommeln und allem Brimbaborium, deren Groove nie überzieht, deren Variationen gekonnt sind, und die dann vor allem in den kleinen Breaks aufblühen. Das ganze Arrangement entfaltet sich an einem Jam mit recht offensichtlichen Vocalsnippets à la „It’s Party Time“, so gekonnt, dass man trotzdem nicht an Großraumdisco-Schaumparty denkt. Also mal Klartext: Get Up ist vokaler House vom Feinsten und funktioniert prächtigt, weil er überhaupt nicht verkopft wohl aus einem spontanen Jam entstanden ist (lässt sich schwer vermuten).
Nun gut, der zweite Track der EP ist trotzdem besser. Get Down ist zwar vergleichbar vom Feeling und Groove, besitzt aber viel mehr Eigencharakter! Das liegt zu allererst an den besseren Vokals, den besser platzierten Breaks und dem feinsinnigeren Spielereien an den einzelnen Rhythmuselementen. Der Track tastet sich vorsichtiger nach vorne, da wird auch mal Delay und Hall ausgepackt, um innehaltend die Samples in die Raumtiefe reinzudrücken.. Der Titel sagt es schon, er ist düsterer. Und dies ist eben der Knackpunkt, an dem ich ZanderVT wieder verstehe. Nicht auf Teufel komm raus jetzt auch auf fluffig und Deep House machen (ist ja wohl Trend), nein, immer schön die eigene Produzentenpersönlichkeit einbringen. Naja ich will den zwei ja nicht gänzlich die gute Laune absprechen, also: runde Platte – ich spiele dennoch nur die B-Seite. (rydm)