Schon seltsam, dass die besten Releases des letzten Jahres im neuen Jahr noch mehr Momentum bekommen. Erst erscheint Biosphere’s Dropsonde endlich als CD mit neuen Tracks [siehe hier], nun springt Pitchfork auf den Minimalzug auf und kürt Ricardo Villalobos‘ 49 Minuten Achso EP mit einer formidablen 8,9. Zu Recht, denn Achso ist nicht nur das Beste was Villalobos seit Alcachofa gemacht hat, es ist auch eine Schnittstelle von Minimal (dem Stil von dem eigentlich keiner so genau weiß was er bedeutet) und einer ganzen Reihe Einflüsse, die fernab des Plicker-Techno zu finden sind: Sei es der rumpelnde Tribalbeat von Ichso, das dicht knarzende, unruhige Duso, dass noch am nächsten an seine letzte Platte erinnert, das effektbeladene Erso mit seinen unscheinbaren Cutup Vocals, oder das herrlich offene Sieso, das eine 4/4 Bassline um eine wunderbare Perkussion und Pianoloop kreisen lässt. Klingt gar nicht so minimal? Ist es auch nicht, vielmehr ein stetig groovender Fluss, ein Treibenlassen im Sound, selten clubtauglich, dafür umso mehr Hörerlebnis, und ein Grund Villalobos doch wieder im Auge zu behalten, denn im Ohr bleibt er mit diesen vier Tracks sowieso.