Die aktuelle Episode der beliebten Dubstep Allstars Serie kommt von Appleblim, Co-Founder von Skull Disco und frischer Gründer seines eigenen Labels Apple Pips, dessen erstes Release vom holländischen Producer Martyn es auch gleich auf diesen feinen Mix geschafft hat. Doch der Reihe nach. Wie auch Skull Disco als Label, verfolgt Appleblim den Dubstep Sound an der etwas reduzierteren Schnittstelle zu (Dub)Techno. Sprich: Weniger Dancefloorsmasher mit wobbligen Basslines und mehr Platz für mäandernde Flächen mit straighteren Strukturen. Dabei scheut sich Appleblim nicht, einigen Producern, die auf diesem Gebiet die Oberhand haben, auch entsprechend viel Platz einzuräumen: Peverelist ist mit drei Tracks vertreten, darunter auch die beiden Opener Gather und Circling, 2562, der momentan in aller Munde bzw. Ohren ist, und bald sein Debütalbum veröffentlichen wird, ist mit zwei Stücken vertreten, und TRG bekommt mit drei Tracks in Folge quasi das Finale des Mix alleine geschenkt.
Der Mix beginnt zurückhaltend dubbig, und nimmt über Pinchs Dubsteb-meets-Soul Crossoverhit Get Up langsam Fahrt auf, bevor man mit 2562s Moog Dub und dem schon erwähnten Suburbia von Martyn, einem fantastisch-futuristischen Half-Step Schieber, ein erstes Ausrufezeichen serviert bekommt. Ab diesem Punkt lässt Appleblim nichts mehr anbrennen, sondern konzentriert sich genau auf die Schnittstelle zwischen geradlinigen 4/4 Beats und ausgefeilten Percussion- und Drumpattern, die sich mit glasklarer Präzision durch den Echowald bahnen. Einzig und allein das Mixing wirkt stellenweise etwas irritierend, da es zwischen exzellent und ungestüm pendelt, was zwar, wenn man bedenkt, dass der Mix stilgerecht mit Vinyl aufgenommen wurde, nicht weiter tragisch ist. Aber gerade wenn nach zwei Dritteln mit Mungos Hifi Babylon ein klassischer Dubtrack eingestreut wird und das Tempo plötzlich komplett abflacht, könnten bei dem ein oder anderen fragende Gesichter auftauchen. Wohl als retardierendes Element gedacht, wird der Mix ab diesem Zeitpunkt nochmals aufgerollt, und endet mit zwei Tracks von Komonazuk (brilliant: Bad Apple) und TRG (deep: Put You Down im Ramadanman Mix) in einem furiosen Finale, in dem Geioms Reminiscing zum Schluss noch eine Brise Soul obendraufsetzt.
Insgesamt kann die sechste Ausgabe der Dubstep Allstars nach den letzten beiden etwas schwächeren wieder auf der vollen Länge überzeugen, und gerade Leute, die primär auf das DUB im Dubstep stehen, werden an diesem Mix ihre Freude haben. All Killer, no Filler wie man so schön sagt, und damit die wohl beste Dubstep Mix-CD des Jahres.
Hier ein kleiner Bonus in Form eines Mix von Appleblim auf Rinse.fm im letzten Monat:
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