Es gibt Unmengen von Firefox-Addons und Extensions, und während ich ohne einige gar nicht mehr browsen möchte (wie z.B. AdBlock+, Greasemonkey, Tab Clicking Options), sind sicherlich auch viele überflüssige Spielereien oder halbfertige Projekte dabei. Halbfertig zu sein – davon kann Ubiquity momentan nur träumen. Vor zwei Tagen kam gerade erst die Version 0.1 heraus, eine Alpha-Version, in der sich die meisten Programme noch nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Doch Ubiquity ist ambitioniert, wie die erste Version bereits eindrucksvoll zeigt.
Das Funktionsprinzip von Ubiquity ist denkbar einfach – über ein Eingabefenster, das man per Tastenkombination aufruft, sagt man Firefox was man machen möchte. Dazu bedient man sich Kommandos, wobei es beispielsweise reicht, ein „w“ und den gewünschten Suchbegriff einzugeben, um automatisch bei Wikipedia zu suchen. Das ist zwar praktisch, erfindet das Rad aber noch nicht neu. Interessanter wird es, wenn man z.B. ein Wort auf der Seite markiert, die man gerade besucht, um dann direkt mit dieser Auswahl eine Wikipedia/Amazon/Ebay/wasauchimmer Suche zu starten – vorausgesetzt, das entsprechende Kommando hat Ubiquity bereits gelernt. Neue Kommandos können von Javascript-affinen Usern entwickelt werden, und werden auf bestimmten Seiten automatisch zur Installation angeboten, oder können natürlich auch manuell hinzugefügt werden.
Noch sind die Kommandos überschaubar, es gibt Wetter- und Übersetzungsdienste, zahlreiche Kommandos, um den angezeigten Content einer Seite zu bearbeiten (primär für Web-Developer interessant), jede Menge Suchdienste, Twitter-Support, sowie die Möglichkeit, direkt aus Ubiquity heraus über Google Mail (hier sollen noch mehr Webmailer folgen) eine Email zu verschicken, und in diese, abermals mit nur einem Kommando, den Inhalt der aktuellen Webseite oder Google Maps Screenshots einzufügen.
Wie einige User bei Golem meinen, liegt der Vorteil vielleicht nicht direkt auf der Hand, aber ich persönlich bin jetzt schon überzeugt. Ubiquity ist ein riesiges Interface-Mashup, das die Funktionen vieler anderer, einzelner Extensions vereint, und mit dem das Browsen im Netz auf wenige simple, sprachbasierte Kommandos vereinfacht wird. Dabei sollen die Kommandos in Zukunft noch „intelligenter“ werden, denn wie gesagt, der Stern von Ubiquity ist gerade erst aufgegangen. Hoffen wir, dass er nicht in der Development Hell steckenbleibt.