Rucksackbomber (vor der Rechtschreibreform: Rucksack-Bomber), mein persönlicher Favorit zum Unwort des Jahres, freundlich verbreitet von Spiegel Online hier, hier und in so ziemlich jedem weiteren Artikel über die London-Attentate. Dass dieses zusammengesetzte Wort eigentlich eher aus den Tiefen der BILD-Redaktion stammen müsste kann ich zwar nicht beweisen, allerdings sind ähnliche Beispiele ja durchaus vorhanden.
Wie dem auch sei, Rucksackbomber ist nicht nur semantisch betrachtet höchst fraglich, sondern trägt auch noch dazu bei, dass dieses unscheinbare Kleidungsaccessoire nun als offensichtliches Indiz für potentielle Terroristen gilt. So gesehen beim ‚Zwischenfall‘ Menezes. Wie Mercedes Bunz schon richtig bemerkt hat: Rucksäcke kommen aus der Mode, soviel ist klar. Ich kann es kaum erwarten in zwei Wochen nicht nur mit einem Rucksack, sondern auch noch mit Reisetasche durch die London Tube zu laufen. Allerdings besitze ich den European-Look™, und falle dadurch vermutlich nicht ins Täterprofil eines Rucksackbombers.
irgendwann wird man in geschichtsbüchern lesen: „2005 – das jahr in dem der rückenbeutel von der bildfläche verschwand“ rückenbeutel? tja seit 2005 ist auch das wort verboten ;)
Gut, dass Rückenbeutel verboten ist. Das hört sich ja schlimm an.
Man sollte allerdings in diesem Punkt objektiv bleiben und sehen, dass selbst Tagesschau und Heute den Begriff des Rucksackbombers verwenden. Zumindest auf ihren Webseiten.