Gestern ging also die zweite Staffel der Erfolgsserie Prison Break zu Ende, und wie es zu erwarten war, endete die Staffel wieder einmal in einem Cliffhanger erster Güte. Ohne nun zuviel sagen zu wollen, hat mir jedoch das Ende bei weitem nicht soweit zugesagt wie das der ersten Staffel, das zwar ähnlich spannend, jedoch vorhersehbar und schlüssig war. Das Finale der zweiten Staffel jedoch lässt den Zuschauer in einem Zustand völliger Ahnungslosigkeit und verschanzt sich hinter einem Berg unbeantworteter Fragen, deren Antworten nicht einmal ansatzweise erkennbar sind, und die in diversen Fan Foren schon zu wilden Spekulationen und Mutmaßungen führen wie es denn weitergeht und wer in Staffel 3 zurückkehrt. Einige mögen dies schätzen, ich jedoch fand mich in einem Zustand zwischen Irritation, Enttäuschung und blanker Wut wieder.
Auch wenn viele anderer Meinung sind, fand ich die zweite Staffel größtenteils spannender, schneller und besser als die erste, auch wenn gerade in den letzten Episoden der Zufall etwas überhand genommen hat, was mir irgendwie das Gefühl vermittelte noch in letzter Sekunde auf eine dritte [vierte] Staffel umgeschrieben worden zu sein; es gab einfach zu viele unerwartete Wendungen, und auch wenn die Serie vom Überraschungsmoment lebt, so funktioniert dies auch nur in einem gewissen Maß. Es bleibt zu hoffen, dass Prison Break nicht das ‚LOST-Syndrom‘ erfährt, dass der Quote willen immer absurdere Züge annimmt. Meine Befürchtung, dass die Serie eben doch nicht nach zwei Staffeln zu Ende ist hat sich leider schon vor längerem offenbart – und was hätte man für eine schönes Ende daraus machen können, ja, man hatte für eine ganze Minute lang sogar das Gefühl dass es sich hierbei um das Ende handelt was sich alle erhofft haben (oder das zumindestens ich mir in meiner wohligen Happy-Ends-Stimmung erhofft hätte).
So bleibt abzuwarten wie es im Herbst diesen Jahres wirklich weitergeht. Das einzige das vermutlich sicher ist, ist dass es in Staffel 3 wieder um einen Ausbruch geht, und das man sich auf eine neues, ganz und gar unerwartetes Verhältnis zwischen Scofield und Mahone, meiner Meinung nach zwei der stärksten Charaktere der Serie, freuen darf. Und das ist doch immerhin auch schon was.