Photek speaks up

Rupert Parkes, besser bekannt als Photek, war Mitte bis Ende der 90er Jahre einer der letzten großen Jungle-Produzenten, bevor das Genre sich bis auf wenige Ausnahmen (wie Macc & dgoHn aus dem letzten Jahr) in allgemeiner Belanglosigkeit und uninspirierten Amen-Break-Collagen verlor. Auf Modus Operandi hat Photek damals gezeigt, wie man es besser macht: Geschliffen klare Breaks, hyperkomplexes Drum-Programming und stets ein Ohr für die richtige Atmosphäre. Nervöses Gebretter? Fehlanzeige. Stattdessen gab es Stücke wie T’Raenon, einer der vielleicht besten laid-back Jungle Grooves, die das Genre jemals hervorgebracht hat.

In den letzten Jahren war es ruhig um Photek. Die letzte Platte datiert aus dem Jahr 2007, wirklich gehört haben sie auch damals wohl die wenigsten. Nun gibt es wieder ein Lebenszeichen: Mit Avalanche ist eine neue EP ist erschienen, und was einem beim ersten Hören auffällt: Es ist nicht der alte Photek. Weniger Jungle als vielmehr Dubstep und auch Techno heißen hier die Referenzen. Klingt spannend, passt aber leider irgendwie nicht so richtig zusammen; fast schon bieder präsentiert sich Parkes hier, so dass es auch einzig der Boddika-Remix ist, der hier die Akzente setzt. Wie dem auch sei, passend zum Anlass hat Photek mit dem FACT Magazine gesprochen, und das Interview kann sich lesen lassen, wenn auch nur wegen einem Statement, das die gesamte D’n’B Szene in diesem Jahrtausend ganz gut zusammenfasst:

„It got to a point a few years ago when every drum & bass DJ, it was like warfare. Who’s got the loudest mastering? Who’s got the most violent snare drum, and raises the energy the highest?“

Vielleicht sollte man manche Sachen eben wirklich begraben. In diesem Sinne, meine Damen und Herren, T’Raenon, once again.

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