Onra – 1.0.8 (Favourite)

Sein letztes Album Chinoiseries hat Onra, der französische Produzent mit vietnamesischen Wurzeln, nach einem Besuch in den Tiefen der Plattenläden Saigons und den dort entdeckten Fundstücken produziert. Der Süd-Ost-Asiatische Einfluss ist auch in abstrakter Form noch auch auf 1.0.8 zu finden, allerdings braucht Onra gar keinen konzeptuellen Überbau – seine Tracks wirken auch so und gehen mit erstaunlicher Konsequenz ins Ohr: 19 Tracks in 29 Minuten, die Stücke sind ebenso kurz wie prägnant, und dabei extrem fokussiert. Onra schafft es mit seinen obskuren Instrumenten-Samples, tiefen Bässen, zerhackten Vocals und scheppernden Drums jedem Track den nötigen Kick einzuhauchen, den es braucht, um sich in kürzester Zeit in den Gehörgang einzubrennen, und lässt dabei, ganz ähnlich wie Flying Lotus im letzten Jahr, auch immer wieder eine elektronische Komponente durchscheinen die zwischen nebligem Statik-Rauschen auch gelegentlich verschrobene Synthie-Fetzen offenbart. Tolles Instrumental-Album, vielleicht das beste bis dato in diesem Jahr, das seine Stärke vielleicht auch gerade in der kurzen Laufzeit ausspielt.

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