My Name is Barbarella

Am Wochenende hat in Berlin wieder mal ein neuer Club die Pforten geöffnet, das My Name Is Barbarella. Klingt ungewöhnlich, aber da sich die Berliner Clubs ja gerne nach Personennamen benennen (ich sag nur Rosi, Renate, Horst und Ritter Butzke), vielleicht auch nicht ganz überraschend. Barbarella also – mit steigendem Alkoholpegel wird die Aussprache übrigens lustiger. Dass ich mich am Freitag überhaupt dazu entschlossen habe, trotz des Regens vorbeizuschauen, lag vor allem am Line-Up, denn die von mir hoch geschätzten Herren Manuel Tur, Dplay und Langenberg sollten einen der beiden Floors beschallen. Auf dem anderen gab sich die Dirt Crew-Clique mit Till von Sein und Sasse die Ehre.

Eines ist sicher: Die Lage, direkt am Görlitzer Bahnhof, ist für einen Club natürlich ausgezeichnet. Nach kurzem Anstehen im Nieselregen und dem Aufstieg in den ersten Stock folgte auch gleich die größte Überraschung: Statt der kleinen Minimal-Bude, die ich erwartet hatte, präsentierte sich mir ein doch recht großer Club, in den offensichtlich auch richtig investiert wurde. Das merkt man nicht nur an der aufwendigen Lichtshow auf dem unteren Floor, sondern auch an der Deko, die zwischen retro-bunt (unten) und etwas dekadent-minimalistischer (oben) variiert. Beide Etagen haben dabei ein ähnliches Layout, mit zwei langgezogenen Tanzflächen und einer Bar jeweils am anderen Ende gegenüber des DJ-Pults, sowie zahlreichen Sitzmöglichkeiten am Rand und etwas unpraktischen Rundsesseln unten.

Der Unterschied zwischen beiden Floors besteht darin, dass der untere direkt an die Kasse und den Eingangsbereich anknüpft, und dadurch etwas kleiner und auch deutlich heller ist. Viel zu hell, möchte man sagen, und so spielten die drei Herren aus Essen auch zur Peaktime vor maximal dreißig Leuten, während der obere Floor nicht nur weitaus dunkler, sondern auch viel besser gefüllt war. Auch schien mir die Anlage oben doch um einiges besser zu sein, denn unten schmerzten bei einigen Tracks die Höhen etwas. Schwer zu sagen, ob die wenigen Leute nun dem Sound oder der Helligkeit verschuldet waren, oder ob einfach nicht genug Besucher da waren – denn wirklich gut besucht war es nicht. An der Musikauswahl dürfte es jedenfalls nicht gelegen haben, denn die war gewohnt vorzüglich. Einen Vorteil hatte die ganze Sache jedenfalls: An der Theke (Becks für 2,50€) musste man nicht lange warten.

Fazit: Wenn die Betreiber den Sound noch etwas optimieren und ein wenig an der Stimmung im unteren Bereich arbeiten, kann man durchaus mal hingehen, ins Barbarella. Für meinen persönlichen Geschmack ist der Club allerdings schon wieder etwas zu durchgestylt; ich bevorzuge es da eher kleiner, dunkler und, naja, irgendwie gemütlicher… :)

2 Comments

  1. jon

    falls du mal punk-flair zu elektronischer tanzmusik erleben möchtest, das ganze in beschaulichem ex-leichenkeller, sollten dir die knochenbox und das circus feature in der theaterkapelle nicht unbekannt bleiben.

    next dates: 10.12. – 3€ cf

    infos bald auf circushomonovus.de

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