Mit der neuen Kettel kommt eine ganz große Platte auf uns zu, vielleicht der erste Anwärter auf die Platte des Jahres. Dieses Kleinod elektronischer Schönheit aus dem Land des Goudas macht genau dort weiter wo letztes Jahr Arovane’s „Lilies“ aufgehört hat: Wundervolle Melodien im experimentellen Klanggewand! Melancholie ohne traurig zu werden, blühende Tulpenfelder im Sonnenschein.
„Shinusob“ fängt so verfrickelt an dass man eigentlich kaum glauben kann was sich da ab der 2-Minuten Marke abspielt: Melodie auf Melodie, getrieben von einer poppig-bouncenden Pianolinie werden hier aufgebaut, so dass man nach den 6½ Minuten eigentlich nur noch die „Repeat“ Taste drücken möchte, wenn man nicht ahnen würde dass es genauso gut weitergeht! Der Titeltrack sampled, ebenso wie auch viele der anderen Tracks , diverse Stimmen im Hintergrund, die von scheinbar überall herangeflogen kommen um einen in Kettel’s Universum willkommen zu heissen.
„Purple Jacket Trot“ und „Mwoeb“ gehen dann mit etwas härterer Percussion eher in die Offensive ohne dabei aufdringlich zu sein und wer bis zum letzten Track noch nicht mindestens einmal selig gelächelt hat wird dies dann spätestens jetzt tun, wenn sich der Kreis schließt und die ganze Euphorie der vorherigen Tracks einen mollig warmen Mantel bekommt, so dass auch bloß nichts verloren geht.
(erschienen auf Sending Orbs)
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