Eigentlich wollte ich vor meiner endgültigen Abreise nach Sheffield noch einen kurzen Eintrag posten, der ist jedoch im kollektiven Umzugsstress (der noch viel schlimmer ist wenn es ins Ausland geht als wenn man nur mal eben ‚in die Stadt‘ zieht) gestern verloren gegangen. Aber zum Glück gibt es auch in England offenes Wlan von netten Nachbarn, und deswegen schreibe ich diese Zeilen nun aus dem Haus einer Freundin südlich von London, wo ich die nächsten Stunden, bzw. auch die nächste Nacht verbringen werde.
Die Fahrt bis hierher war größtenteils sehr angenehm, auch wenn map24 es nicht unbedingt so genau mit den Kilometern nimmt (609 sollten es nach Calais sein, 660 standen am Ende auf meinem Tacho) und teilweise zuviele unnötige Informationen gibt (statt einfach zu sagen „Die E40 von Liege bis Calais nehmen“ führt es alle belgischen und französischen Autobahnen auf, die Teil der E40 sind). Trotzdem ist die Strecke recht einfach zu fahren, vor allem die belgischen Autobahnen, die durchgehend dreispurig sind, sind nachts ein Traum, vorrausgesetzt man nimmt das Tempolimit von 120 km/h nicht so ernst. Da lediglich eine Umleitung auf der A4 kurz vor Köln meine Fahrt gebremst hat, war ich dann auch nach ca. 5,5 Stunden Fahrzeit gute zwei Stunden vor meiner gebuchten Tunnelüberfahrt in Calais am Eurotunnel. Schnell eingecheckt und erstmal eine Stunde aufs Ohr gehauen. Das Einchecken auf den Autozug verläuft problemlos – immer dem grünen Pfeil folgen, einmal Pass zeigen (Inhalt des Autos hat trotz erhöhter Sicherheitsstufe niemanden interessiert) und dann immer schön der Reihe nach auf den Zug fahren. Die Überfahrt an sich dauert gut 30 min., die gesamte Aktion inkl. Check-in und Check-out vielleicht eine Stunde, was bedeutend schneller als die Fähre ist.
In Folkestone war es dann zum zweiten Mal an diesem Tag kurz nach 5 Uhr morgens, und endlich durfte ich das erste Mal auf der linken Seite fahren. Fazit: Es ist nicht so schlimm wie jeder denkt, vor allem auf der Autobahn ist es sehr einfach, nämlich einfach umgekehrt (logisch). Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Kreisel, die hier etwas größer und komplexer sind als die meisten in Deutschland, und beim rechts abbiegen sollte man lieber einen extra Schulterblick riskieren, da durch die linke Sitzposition schnell Autos hinter dem hinteren rechten Holm im toten Winkel verschwinden (das Problem gibt es in Deutschland natürlich auch, aber hier ist es irgendwie akuter).
Den Rest der Strecke nach Sheffield (laut map24 320 km, ich lass mich überraschen) werde ich dann nach einem längst überfälligen Nickerchen entweder heute Abend oder morgen vormittag zurücklegen. Zuerst gilt es zu klären wie ich an meine Hausschlüssel komme, die immer noch beim Vermieter liegen.
Da ich außerdem noch nicht weiß ob die Internetverbindung in meiner zukünftigen Bleibe steht, kann es sein dass es die nächsten zwei, drei Wochen hier sehr ruhig sein wird. Da es das aber diesen Monat ohnehin schon war, wird es schon niemandem auffallen… :)