Es ist keine Neuigkeit, und es ist auch nicht wirklich überraschend dass sich Frankfurt 2004 wieder den fragwürdigen Titel „kriminellste Stadt Deutschlands“ von Berlin ‚zurückerobert‘ hat. Das wäre doch gelacht gewesen, nein nein, so einfach gönnen wir den Hauptstädtern das nicht.
Die FAZ hat die harten Fakten:
# Täglich 324 Straftaten in Frankfurt
# 118120 erfaßte Straftaten
# Aufklärungsquote 53,9 Prozent
# 11 Mordfälle (10 aufgeklärt)
# Zwei Drittel der nach Wohnungseinbrüchen ermittelten Tatverdächtigen sind Ausländer
# Deutliche Steigerung der Straftaten im Drogenmilieu (plus 64,9 Prozent) (!!)
Bei weiterer Recherche zu dem Thema bin ich dann auf der Yahoo! Reiseseite hängengeblieben, wo dem reiselustigen Yahoo Besucher Frankfurt in aller Kürze geschildert wird:
Wer nach Frankfurt kommt, der erlebt eine Stadt, in der die Kontraste so hart und streckenweise unversöhnlich aufeinander prallen wie in keiner anderen Metropole. Über eine halbe Million Einwohner bilden den größten Brocken einer für den Außenstehenden undurchschauber vernetzten Region Rhein-Main. Die höchste Kriminalitätsrate in Deutschland, der höchste Ausländeranteil – und überall notorisch schlecht gelaunte Hessen.
Ich frage mich ob die Autorin denn selbst Frankfurterin ist oder nur einmal im Zuge eines Gratis-Besuchs der Buchmesse die Stadt besucht hat. Wie auch immer, am Ende versucht sie immerhin sich auf geschickte Weise rauszureden und relativiert das alles:
Frankfurt heute ist ein Puzzle. Jeder kann sich ’sein‘ Frankfurt selbst zusammensuchen. Vorraussetzung ist, dass er Spaß daran hat, ein Spiel zu spielen, bei dem etliche Puzzleteilchen fehlen – und sich trotzdem alle darum kloppen, mit von der Partie zu sein.
Herrlich nichtsaussagend. Also wer nach der obigen Statistik und dem tollen Empfehlungsschreiben von Yahoo nicht Lust auf Frankfurt bekommen hat dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Für alle anderen: Handtaschen und Geldbörsen festketten, Pfefferspray und Elektroschocker schultern, noch ein Fass Äppler gegen die notorisch schlechte Laune trinken, und dann ab um auf Adorno’s und Goethe’s Pfaden zu wandern.