Erste Eindruecke von und aus Sheffield der letzten drei Tage, grob zusammengetragen:
- Sheffield ist huegelig. Das war mir zwar schon vorher klar, aber wie huegelig es in Wirklichkeit ist, haette ich nicht gedacht. Vom Stadtzentrum bis in einige Stadtteile sind es 500 Hoehenmeter, und die Steigung ist relativ kurz (ca. 2 km). An manchen Straßen gibt es sogar Gelaender an den Buergersteigen. Sicherlich einer der Gruende, warum es hier weder Radwege noch Radfahrer gibt; In Sheffield laeuft man oder faehrt Bus.
- Man muss seinen Arm ausstrecken wenn man in einen Bus einsteigen moechte, da sonst der Fahrer, gemäß dem Fall dass niemand aussteigen moechte, rigoros weiterfaehrt, nicht ohne jedoch noch einen abwerfenden Blick zu riskieren, als wuerde er genau wissen dass man einsteigen wollte.
- In Sachen Organisation ist die Universitaet den deutschen weit vorraus, was vermutlich auch mit dem groeßeren Budget (und Studiengebuehren) zusammenhaengt – es gibt einfach mehr ‚Personal‘ fuer unterschiedliche Bereiche. Zwar ist alles klar durchstrukturiert und durchaus buerokratisch, jedoch weiß man auf Anliegen zu reagieren, und vor allem: Man kuemmert sich sofort und persoenlich darum und laesst es nicht einfach in der Schublade verschwinden.
- Vermieter sind in der Regel sehr freundlich, auch wenn sie eine Absage erteilen. Man erkundigt sich am Telefon nach der Herkunft anhand des Akzents, man ruft sogar zurueck und erkundigt sich wie die Wohnung gefallen hat – angesichts der Konkurrenz keine Selbstverstaendlichkeit.
- Die Englaender leben fuer ihr Wochenende. Unter der Woche sind die Pubs nur maeßig besucht, aber Freitags Abends scheint die ansonsten eher ruhige Stadt zu erwachen, was dazu fuehrt dass es gegen 21 Uhr Schlangen vor den meisten Pubs gibt. Ueberhaupt: Schlangestehen, das Hobby der Englaender. Egal ob an der Bushaltestelle oder der Bar, es formiert sich immer eine Schlange. Auch wahrt man ind er Regel einen gewissen ‚Sicherheitsabstand‘ vor dem Vordermann, besonders im Supermarkt wartet man gute eins, zwei Meter hinter dem Vordermann bis man aufgerufen wird.
Zudem kann ich die frohe Nachricht verkuenden, schon am zweiten Tag eine Wohnung (d.h. ein Zimmer) gefunden zu haben. Direkt in Crookes, einem Stadtteil auf einem der zahlreichen Huegel gelegen, Parkplatz vor dem Haus, Shops, Restaurants und eine Buslinie ins Stadtzentrum direkt um die Ecke. Fuer englische Verhaeltnisse eine sehr moderne Wohnung, und mit 54 Pfund pro Woche absolut im Durchschnitt in Sachen Miete.
Die letzten drei Tage, die ich fuer Wohnungssuche geplant habe, muss ich nun noch irgendwie hinter mich bringen, da mich British Airways anhand eines Fehlers auf der Webseite nicht vor Montag zurueckfliegen laesst (und nebenbei: Wieso muss man auf British Airways Fluegen fuer nicht-alkoholische Getraenke bezahlen? Service, anyone?). Bis auf weiteres….