Creative License: Sampling ist am Ende?

In ihrem Buch Creative License: The Law and Culture of Digital Sampling beschäftigen sich die beiden Autoren Kembrew McLeod und Peter DiCola mit dem Phänomen des Samplings und gehen der Frage nach, inwiefern wirtschaftliche und kulturelle Zusammenhänge die Geschichte des Samplings beeinflusst haben. Dazu befragten sie Akteure aus unterschiedlichsten Bereichen – Musiker, Labelmacher, Anwälte und Ökonomen. Sie kommen letztlich zu dem Schluss, dass die heutige Musikindustrie sich in einem „deadlock“ (Stillstand, Blockade) des Samplings befindet, ganz einfach weil die Lizenzkosten für zweitverwendete Werke mittlerweile um ein vielfaches höher sind als die Erträge aus den tatsächlichen Albumverkäufen.

Um ihr Argument zu demonstrieren, haben sie sich eines der vielleicht bekanntesten – und erfolgreichsten – Alben geschnappt, das größtenteils auf den Werken anderer Künstler basiert: Paul’s Boutique von den Beastie Boys (alle Samples findet man hier) – aufgenommen 1988, als es noch keine Richtlinien zur Nutzung von Samples gab. Würde man heute als Plattenfirma sämtliche Rechte an den benutzten Samples erwerben, würde man bei einer Verkaufzahl von 2,5 Millionen Platten einen Verlust von stolzen 19,8 Millionen US-Dollar machen. Ich kann das nicht überprüfen, aber ich glaube, am grundsätzlichen Problem ändert das nichts.

Hier die komplette Rechnung aus dem Buch:

[via SubKids Twitter]

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