Hinter dem Alias Class71 steckt offensichtlich der italienische Producer Santos, der schon Mitte der 90er seine ersten Platten veröffentlicht hat, und der hier auf Four:Twenty sein Debüt abliefert. Und das kann sich durchaus hören lassen, gerade wenn man es wie ich auch gerne etwas düsterer mag. Der Titeltrack Seaphone hat zwischen luziden Vocalschleiern und dringlichen, stark Deephouse-beeinflussten Chords zwar einen recht eingänglichen Groove, der nach gut vier Minuten ein sehr schönes Peak erfährt, aber trotzdem scheinen da immer wieder die Gewitterwolken am lauen Sommerabend aufziehen zu wollen. Darauf lässt sich Quarion allerdings nicht ein, und verpackt in seinem Remix den Track in ein agiles, locker-sommerliches Housegewand wie man es auch von seinen Sachen auf Drumpoet Community kennt.
Diamond Door wird allerdings wieder dominiert von wuchtigen Chords, die, mit reichlich Echo versehen, von verwaschenen Stabs durchzogen werden und sich immer tiefer in den Gehörgang bohren. Vielversprechende Platte.
Bei Four:Twenty haben sie in den letzten Monaten sowieso ein paar schöne Platten rausgebracht. Als ich hier drüben nach einem Zimmer gesucht habe, bin ich dann auch mal dahinter gekommen, wo die Namensgebung des Labels herkommt. „Four-tweny friendly“ sieht man da doch ziemlich oft, wenn man Craigslist durchblättert.
Hehe, das war mir auch neu :)