Artist Watch: Piana / Amiina

Einmal Japan, einmal Island. Fünf Frauen, zwei Bands und ein Sound, der die Brücke zwischen orchestralem Folk und leicht verschrobenen Laptop-Editing mit Leichtigkeit überschreitet.

Zum einen gibt es ein neues Album von Naoko Sasaki alias Piana, über deren letztes Album Ephemeral ich schon Anfang 2006 geschrieben habe. Letzte Woche noch in Barcelona auf dem Sonar live zu sehen, ist nun der Nachfolger Eternal Castle erhältlich, und das Album klingt nach dem ersten Hördurchgang wieder genauso wunderschön wie das letzte; sehr sphärisch, aber doch einen Schritt weiter vom Laptopfolk hin zu einem volleren Sound, wieder angereichert mit Violine, Cello, Gitarre und zum ersten Mal auch live eingespielten Drums. Darüber schwebt diese unglaublich sanfte Stimme, die es immer wieder schafft mich in den Schlaf zu singen, aber auch mit Kopfhörern ein intensives Hörerlebnis bietet.

# Eternal Castle @ Amazon

Nicht nur ein neues, sondern das erste Album überhaupt gibt es von den vier isländischen Damen von Amiina, die viele als Vorgruppe und Backing-Streichersektion von Sigur Rós kennen dürften. In Sachen Sound nicht allzu entfernt von ihren Landsgenossen Múm, machen Amiina eine Mischung aus isländischem Instrumentalfolk und allerlei seltsamer Geräusche, die ihren Ursprung in teilweise unorthodoxen Dingen haben; so kann es durchaus vorkommen dass auf der Bühne auch mal eine Säge mit dem Geigenbogen gespielt wird. Das Ergebnis ist Kurr (so klingen angeblich die Vögel in Island), ein Album mit kleinen magischen Songs, deren Anziehungskraft nicht in eingängigen Melodien sondern eher in der Liebe zum Detail steckt, und zum herbstlichen vor-sich-hin-Träumen auch im Juni einlädt.

# Kurr vorhören

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