Holdon, Die erste Single des neuen Apparat Album Walls ist nicht ganz das, was man sich von Apparat erwartet hätte, aber Schubladen sind ohnehin das letzte wo man Apparat hineinstecken sollte.
Holdon scheint diesmal Apparats Hip Hop Neigung zum Vorschein zu bringen. Zumindestens geht der Track mehr in die Broken Beats/Hip Hop Richtung als in Richtung Techno, was der Tanzbarkeit jedoch nicht schadet. Raz Oharas Vocals legen sich über einen wummernden Subbass, der von plinkernden Synths und Flanger Effekt unterstützt wird, was aber trotzdem den gewissen Pep vermissen lässt.
Der kommt dafür von den Remixes: Chris de Luca (Ex-Funkstörung) und Labelkollege Phon.o nehmen sich als erste den Track zur Brust und basteln daraus einen lupenreinen Bootyfunk Mix mit einem Beat der sich produktionstechnisch vermutlich irgendwo zwichen Diplo und Timbaland einreiht und ordentlich zum Kopfnicken einlädt. Zwischen all dem Handclaps und Cowbells wirkt Raz Oharas Stimme, vor allem im etwas höher gesungenen Chorus, allerdings etwas fehl am Platz.
Der Modeselektor Remix verfolgt einen anderen Ansatz, pitcht die Vocals auf ein Stöhnen herunter und konzentriert sich eher auf ein rumpelndes Bass/Handclap Loop, das wieder typisch nach Modeselektor klingt.
Fractales klingt dagegen eher wie eine B-Seite zu seinem Orchestra of Bubbles Projekt mit Ellen Allien. Pulsierende Arpeggios und ein Klavierakkord geben dem ganzen einen nahezu trancige Aura, die sich zwar trotz einer sehr merkwürdigen Pause um die 2 Minuten Marke langsam nach oben schraubt, aber im Endeffekt doch etwas zu kurzweilig ausfällt.
Eine interessante EP, die Apparats Vielseitigkeit unterstreicht. 3/5
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