Wenn die Augen vor lauter Quellcode editieren schmerzen, man erst am Nachmittag merkt das draussen tatsächlich mal wieder die Sonne scheint, und der Baulärm auf dem Parkplatz vor seinem Fenster zur Gewohnheit wird, dann ist es vielleicht doch Zeit die innige und klebrige Verbindung mit seinem Ledersessel aufzugeben, sich eine halbwegs saubere Hose anzuziehen, und letztlich den schwierigen Schritt nach Draussen zu wagen.
Zumindestens für meinen Teil hat es sich gelohnt – nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt öffnet sich eine komplett andere Welt: Hier gibt es Radwege, Bolzplätze, Flüsse, Wiesen und idyllische kleine Apfelweinkneipen (die allerdings von Schönwettertouristen überfüllt sind). Das Ganze nennt sich GrünGürtel und umrahmt das Stadtzentrum von Frankfurt. Leider konnte ich auf dem gleichnamigen Radweg nur ca. 10 km. zurücklegen, bevor ich den nicht-vorhandenen Wegweiser übersehen habe und auf der anderen Seite der Nidda umkehren musste, aber sollte der Sommer doch noch einmal zurückkommen, wäre die 75km Tour durchaus einen Ausflug wert (vorrausgesetzt ich bekomme vorher mein achterndes Hinterrad repariert).
Den Kritikern, die meinen Frankfurt sei nichts als ein hässlicher Betonklotz, kann ich nur empfehlen die Augen aufzumachen; Frankfurt gibt schließlich einen großen Teil seines Etats für Kultur, Bildung und auch Grünflächen aus. Manchmal braucht man nur eben Zeit um das zu sehen was hinter der Oberfläche liegt.
…man erkennt meist nie was man vor der türe hat. frankfurt ist weit mehr als nur beton unf glas…man sollte sich mal die zeit nehmen (so letztes jahr geschehen) und die stadt zu fuß erkunden. da öffnen sich einem ungeahnte möglichkeiten…